Die Kobylka´s

und Ihre Geschichte!

 Herrschaft Eulenberg und Dorf Paseka 

 

 

Die Entstehung des Dorfes selbst ist schwer festzustellen. Der Name des Dorfes kommt zwar nicht im Verzeichnis des Landbesitzes und Lehens des Bischofs von Olmütz aus dem Jahre 1320 vor, aber es dürfte kurz nach dessen Erstellung gegründet worden sein. In der Urkunde des Papstes Kliments VI. aus dem Jahre 1351 ist die Rede von einer Pfarrei im Dorf Namens Novum Cechans, das man mit dem Dorf Paseka  gleichsetzen kann. Der ursprüngliche Name bedeutet wahrscheinlich, dass die Ansiedler aus dem nördlich liegenden Tchechanov (Těchanov) stammen. Diese ursprüngliche Benennung des Dorfes hatte sich nicht lange halten können. In einem Text in der Urkunde aus dem Jahre 1368 erscheint das Dorf als „in villa Passeca, alio vocabulo Techans nominata“, d.h. „ ein Dorf Paseka anders auch Techanov genannt“.

Im Jahre 1373 überging das Dorf vom Olmützer Domkapitel auf Herrn Pavlík von Eulenberg (ze Sovince oder auch von Aylburg genannt) und das Schicksal des Dorfes und der Herrschaft Eulenberg verläuft weiterhin gemeinsam.

Die nächste Erwähnung des Dorfes in den schriftlichen Quellen kann man erst im Jahre 1492 in den Landtafeln23 im Verzeichnis der Herrschaft Eulenberg finden. In dieser Zeit gehörte der Besitz Johannes Herald von Kunstadt und wurde in diesem Jahre an Jan Pniowsky verkauft.

Nach seinem Tode ging der Besitz weiter auf seinen Sohn Vok, eine sehr bedeutende Persönlichkeit des mährischen Adels24, über. Dank Voks Initiative entstand auf der Herrschaft der Gold- und Silberbergbau. Der Bergbau war nicht rentabel, was zum Verfall der ganzen Herrschaft führte. Die Herren von Pňovice wurden gezwungen dieses zu verkaufen.

Die wirtschaftliche Lage brachte der nächste Besitzer Kristof von Boskowitz wieder ins Gleichgewicht, der über ein großes Vermögen verfügte und zu den wohlhabendsten Adeligen des Landes gehörte. Er setzte die Bergarbeit weiter fort und besiedelte die verlassenen Dörfer mit neuen Kolonisten. Im Jahre 1578 wurde die ganze Herrschaft an Lorenzo von Stiavnica verkauft. Auch er hatte sich hauptsächlich mit dem Bergbau beschäftigt, zog aber den Erzbergbau vor und erließ noch im selben Jahr die Bergordnung für seine Herrschaft.

Das älteste tschechisch geschriebene Urbar dieser Herrschaft, das aus dem Jahre 1582 stammt, geht vom verlorenen Urbar aus dem Jahre 1563 aus. Nach diesem Urbar hatte das Dorf Paseka 80 Einheimische, hauptsächlich tschechischer Herkunft.

Durch die Heirat der Anna Eder aus Stiavnice mit Johannes Kobylka aus Kobylí ging die Herrschaft an die Herren von Kobylí über. Aus dieser Zeit sind für das Dorf Paseka die Einträge in den Urbaren aus den Jahren 1609 und 1618 erhalten geblieben.

Johannes Kobylka war ein leidenschaftlicher Bekenner der Kelchner (Utraquisten) und nahm auch am Ständeaufstand in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts teil. Nach der Niederlage des Aufstands wurde Johannes nicht hart bestraft. Als Buße musste er seinen Besitz „freiwillig“ an den Bruder des Kaisers, den Erzfürsten Karl, Bischof von Breslau, verkaufen. So kam die ganze Herrschaft und damit auch das Dorf Paseka im Jahre 1623 in die Hände des Deutschen Ritterordens. Erzfürst Karl war der Großmeister dieses Ordens.

 

 

Quelle. Diplomarbeit von Iveta Hennetmairová